Kurze Pause

Wer auf dieser Seite regelmäßig vorbeischaut, dem wird es aufgefallen sein: Hier war eine ganze Weile nichts mehr los. Das lag wohl daran, dass ich zwar aktuelle Fotos hatte, die ich irgendwie auch zeigen wollte, andererseits aber nicht sicher war, ob das den abgebildeten Personen auch so recht gewesen wäre. Und dann fehlten mir die passenden Worte, und – zack! – war eine Woche ohne neuen Blogbeitrag verstrichen. Und dann – zack! – gleich noch eine. So entstand die kurze Pause.

Als sie dann etwas länger wurde, lag das wohl auch daran, dass es genau genommen nicht so schrecklich viel zu berichten gab: Das Leben floss in ruhigen Bahnen, ich schrieb mehr, als ich knipste, aber eben nicht auf diesem Blog, sondern erst mal nur „für die Schublade“. Und natürlich las ich auch viel, unter anderem einen dystopischen Roman über den nächsten amerikanischen Bürgerkrieg und ein Sachbuch, das erklärt, wie wir als Spezies wurden, wer wir heute sind. Beide Büche kann ich übrigens durchaus empfehlen, und das eine („American War“ von Omar El Akkad) stünde für gute Freunde sogar zum Ausleihen bereit: Beim Bucherwerb habe ich darauf geachtet, die Papierversion zu kaufen, auch wenn Papier auf Dauer etwas sperriger sein mag als reine Digitalversionen, dafür aber auch irgendwie nachhaltiger und leichter zu verleihen.

Was ich auch gelesen habe: Artikel über die Heimat in Frankfurter Rundschau und Zeit Online. Anlass für die Artikel waren wohl Reden von Frank-Walter Steinmeier und Katrin Göring-Eckard, in denen der Begriff „Heimat“ gefallen war, ich selbst fühlte mich aber an eine Diskussion erinnert, die schon Jakob Augstein im Frühjahr auf Spiegel online angezettelt hatte (ich berichtete) – und an der ich mich im Juli auch beteiligt hatte, als ich meine Gedanken über die Heimat mit den Lesern dieses Blogs teilte.

Nun ist meine Stimme sicher nicht die Lauteste im Chor der Vielen, aber es hat mich schon gefreut zu sehen, dass die Diskussion über die Frage, was die „Heimat“ denn jetzt sein soll, nicht nur auf diesem Blog geführt wird – und das Gefühl, dass meine Gedanken von anderen Menschen geteilt werden, ist ein gutes Gefühl. Und wenn selbst die Titanic mittlerweile den Begriff Heimat wieder positiv besetzen will, dann kann doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen: Die Diskussion darüber, wie wir den Begriff der „Heimat“ im 21. Jahrhundert mit neuem Leben füllen wollen, hat gerade erst angefangen… und nach dem offiziellen Ende der kurzen Pause auf diesem Blog wird auch hier sicher bei der einen oder anderen Gelegenheit noch etwas dazu zu lesen sein.

Autor: Thomas

Geboren im Frühjahr 1969, vermutlich als Teil des Manjurian Program jahrelang darauf trainiert, die USA im Ernstfall zu verteidigen. Bei einem Aufenthalt in Japan sensibilisiert worden für amerikanische, russische und japanische Kriegsverbrechen, jahrelang als "Ronin Warrior" zwischen Ost und West unterwegs. Super Soldier. Kriegsheld. Iron Man.

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