Blur and Noise

In Zeiten des präzisen Autofokus haben sie ja fast schon so etwas wie Seltenheitswert: Die komplett unscharfen Fotos, wie eines diesen Artikel ziert. Wie ich es geschafft habe, meinen Buddy Holger so abzulichten, ist mir selbst ein Rätsel – aber schon, als ich das Foto auf dem Display der Kamera sah, da wusste ich: Hier haben wir ein Gewinnerfoto. Eins, das ich über kurz oder lang auch mal öffentlich präsentieren muss. Was ich dann hiermit tun will.

Natürlich ist das Foto für die Präsentation ein wenig aufbereitet worden. Nicht nur die Farbe habe ich herausgenommen, sondern noch ein wenig Rauschen digital hinzugefügt. Dachte mir ganz einfach, die noise (das Rauschen) passt vielleicht ganz gut zum blur (zur Unschärfe). Und wenn ich mir das Ergebnis so anschaue, dann denke ich: Ja, das hat ganz gut gepasst.

Die Schärfe sitzt da, wo sie sitzen soll: Hier heißt es also nicht „Blur“, sondern „Bokeh“.

Nicht verwechseln sollte man das blur mit dem bokeh, der klassischen Hintergrundunschärfe, die beim Fotografieren mit offener Blende auftritt. Bei dem hier gezeigten Blütentestbild hatte ich die Blende auf f=1:2 geöffnet, damit der Hintergrund schön cremig wird. Und natürlich nachträglich am PC ein wenig noise ins Bild hineingerechnet oder –rechnen lassen, damit das Blütentestbild auch vom Stil her zum Porträt mit blur passt.

Denn das ist es ja manchmal auch, worum es geht: Dass zusammenpasst, was zusammen präsentiert wird. Und da fängt das Problem ja schon an. Ich habe mir gerade nochmal durchgelesen, was ich hier im Februar und März so auf dem Blog verzapft habe – und dachte mir: Das war schon arg abgefahren, was ich da rausgehauen habe. Vermutlich hat das dann auch dazu beigetragen, dass ich spätestens ab Mitte/Ende März mit einem ernsthaften „Writer’s Block“ zu kämpfen hatte, nachdem der „Knipser-Block“ schon viel länger anhält.

Schätze, beide Blockaden zu überwinden, wird noch eine Weile dauern… aber zumindest ein kleines virtuelles Lebenszeichen wollte ich doch mal wieder von mir geben. Auch, wenn es hauptsächlich aus blur und noise bestehen mag, will dieses Textchen sagen: Ja, www.klangdeslichts.de funkt noch – und mittelfristig wird es hier wohl noch eine Weile weitergehen.

Rauschen und Bokeh. Und ein Bild, das zu dieser Serie irgendwie schon dazugehört…

Autor: Thomas

Geboren im Frühjahr 1969, vermutlich als Teil des Manjurian Program jahrelang darauf trainiert, die USA im Ernstfall zu verteidigen. Bei einem Aufenthalt in Japan sensibilisiert worden für amerikanische, russische und japanische Kriegsverbrechen, jahrelang als "Ronin Warrior" zwischen Ost und West unterwegs. Super Soldier. Kriegsheld. Iron Man.

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