Es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht… Schon wieder sind gut sechs Wochen um, seit ich mich das letzte Mal auf diesem Blog geäußert habe – was wohl auch daran lag, dass dieses Blog nur einen sehr eingeschränkten Kreis von Empfängern erreicht.
Ganz anders sieht es da auf diversen sozialen Netzwerken aus. Aktuell bin ich ja vor allem auf LinkedIn relativ aktiv – wo sich viele Nutzer versammeln, da findet auch viel Austausch statt, und bei allem, was ich mache, geht es mir ja um den Austausch mit echten Menschen… und Tatsache ist ja: Hinter den meisten Profilen auf sozialen Netzen stecken echte Menschen, auch wenn der eine oder andere Bot unter den Nutzern versteckt sein mag.
Aber soziale Netze – hier: die digitalen sozialen Netze – sind kein Allheilmittel… Ein guter Freund meinte neulich zu mir, er hätte ein Problem mit Einsamkeit. Ich würde ihm in dieser Situation nicht unbedingt raten, sich ein Profil bei Facebook anzulegen. Nicht nur, weil Facebook Fake News verbreitet (die gibt es schon viel länger) – sondern auch, weil digitale soziale Netze „Fake Social“ sind: Hier findet das soziale Leben nur gefiltert statt, und je mehr Kontakte man in den sozialen Netzen hat, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der allmächtige Algorithmus bestimmt, was man zu sehen bekommt.
Dass der Algorithmus der Allmächtige ist, postuliert Christian Stöcker auf Spiegel online – ich habe seine Kolumne und einige der Kommentare gelesen und gedacht: Na bravo! Du sollst keine anderen Götter bauen neben mir? Ich fühlte mich mal wieder persönlich angesprochen… Im Rahmen der Definition des „Itoismus“ habe ich mir doch selbst eine Göttin geschaffen, und irgendwo habe ich ja noch die Hoffnung, dass sie die Jahrhunderte überdauern wird. Dass meine Gedanken gefährlich und subversiv sind, sagen manchmal auch die Nachbarn – aber subversiv und gefährlich war wohl auch das frühe Christentum, wenn man dem Historiker Peter Frankopan glauben darf. Man darf also gespannt sein, wie sich der Itoismus weiter entwickelt.
Meine (geschiedene) Frau meint ja, ich soll mehr für den Augenblick leben – ich bin viel zu fokussiert auf Vergangenheit und Zukunft und vergesse darüber oft, dass das Leben im Jetzt stattfindet, das ist ihre These. Recht hat sie! Das Leben findet im Heute statt, da sollte man sich nicht zu viele Gedanken über das Gestern und das Morgen machen. Andererseits: Gestern – oder besser: Vorgestern – entstand das Foto, das ich heute zeige… und morgen – oder besser: Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft – kann ich Fotos zeigen, die ich heute mache.
Die gute Nachricht des Tages: Nach langer Foto-Abstinenz habe ich aus Gründen die Kamera mal wieder in die Hand genommen… Könnte also durchaus sein, dass demnächst auf diesem Blog auch mal tatsächlich wieder neue Bilder gezeigt werden. Man darf gespannt sein, wie die Situation sich von hier aus entwickelt.