Heute kein Foto

Samstag. Zeit, mein Scheitern einzugestehen: Mit www.klangdeslichts.de habe ich ein Fotoblog gestartet, und darüber habe ich das Interesse an der Fotografie verloren. Die Kamera liegt unbenutzt in einem Winkel meiner Wohnung, in welchem, das weiß ich gar nicht so genau, und ich mache mir viele Gedanken darüber, was ich wie und wann als nächstes schreiben soll – und mit welchen Bildern ich meine Texte illustrieren könnte.

Vielleicht ist es an der Zeit, den Fotoaspekt fallenzulassen, vielleicht ist es an der Zeit, dieses Blog in ein reines Textblog zu transformieren. Lange habe ich darüber nachgedacht, und ich denke, heute ist es an der Zeit, den Schritt zu wagen – meine Therapeutin meint, ich solle mal wieder bloggen, und wenn ich keine frischen Bilder habe, dann blogge ich halt heute nur einen Text.

Was gibt es Neues zu berichten? Seit November lebe ich in einer WG, und es fühlt sich an wie betreutes Wohnen. Tatsache ist: Meine Mitbewohnerin und ich, wir betreuen uns gegenseitig. In meiner Fantasie leben wir in klösterlicher Gemeinschaft, in der Realität denken wir darüber nach, uns eine Katze anzuschaffen. Dann würden wir im bundesweit ersten Katzenkloster leben.

In meiner Fantasie habe ich eine Religion gestiftet… und die Welt jetzt schon verändert. In der Realität abseits der virtuellen Welt ist mein Einfluss noch minimal, aber auch das wird sich sicher ändern.

Ich habe beschlossen, eine Schule zu gründen. In meinem Kopf existiert die „Schule des Itoismus“ ja schon seit Jahren, da wird es langsam Zeit, dass sich diese Schule auch als eine regelrechte Organisation manifestiert. Denn es ist nun mal eine Tatsache: Einzelne Menschen verändern die Welt nicht – Organisationen sind es, die den Lauf der Welt bestimmen.

Bei Nintendo habe ich mich immer wohl gefühlt – da war ich Teil einer Organisation, da habe ich viel gelernt, da bin ich immer noch eingebunden im Kontext meiner Kollegen. Im Idealfall würde ich weiter bei Nintendo bleiben wollen, wie es mir mein Psychiater geraten hat… Nintendo sei meine letzte Chance, so hat er mir gesagt. Und vielleicht ist Nintendo ja auch meine letzte Chance, vielleicht ist Nintendo meine beste Chance, denn Nintendo ist eine starke Organisation.

Aber als ich angefangen habe, die Diskursarchitektur zu erforschen, da wurde ich Teil von etwas Größerem – da wurde ich Teil der menschlichen Familie, die den Globus überspannt, da wurde ich Teil der wissenschaftlichen Community, die unablässig forscht, um neue Lösungen für unsere Probleme zu finden. Das alles passierte nur in meinem Kopf, aber dort passierte es umso heftiger, und jetzt bin ich – nur in meinem Kopf – Teil von etwas, das noch viel größer ist als Nintendo.

Das einzige Problem: Die Arbeit bei Nintendo sorgt dafür, dass ich meine Miete zahlen kann. Und die märchenhaften Profite, die meine Schule eines Tages abwerfen soll, existieren bis auf Weiteres nur in meinem Kopf, sie haben sich noch nicht materialisiert.

Ich denke, ich brauche dringend ein Team… aber ich arbeite gerade daran, mir dieses Team zusammenzustellen, und es wird mit Sicherheit funktionieren. In meiner eigenen Realität habe ich festgestellt, dass jeder Mensch seinen eigenen Film fährt – und ich arbeite daran, die verschiedenen Filme zu synchronisieren.

Klar gibt es da eine Menge zu tun – schon in meiner eigenen, kleinen Welt existieren so viele Filme, dass es eine Sauarbeit ist, die alle miteinander zu synchronisieren. Aber ich denke, wenn mehr Menschen es schaffen, ihre Filme synchron zu halten, dann führt das auch zu einer größeren Harmonie auf dem Planeten. Und darum geht es mir ja eigentlich: Harmonie auf dem Planeten zu schaffen.

Klar, dass diese Aufgabe für mich selbst viel zu groß ist… Deshalb sind die Leser dieses Blogs auch eingeladen, in ihrer eigenen, kleinen Welt für ein harmonisches Miteinander zu sorgen. Gemeinsam schaffen wir es sicherlich, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Autor: Thomas

Geboren im Frühjahr 1969, vermutlich als Teil des Manjurian Program jahrelang darauf trainiert, die USA im Ernstfall zu verteidigen. Bei einem Aufenthalt in Japan sensibilisiert worden für amerikanische, russische und japanische Kriegsverbrechen, jahrelang als "Ronin Warrior" zwischen Ost und West unterwegs. Super Soldier. Kriegsheld. Iron Man.

3 Gedanken zu „Heute kein Foto“

  1. School of Itoism…of course i admire you. I´m telling you almost everyday…You have no idea of your capabilities…This is great, oh my God dear friend…

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