Wie konnte es nur so weit kommen? In meinen letzten Blogbeiträgen stecke ich voller Optimismus, kündige die Gründung einer Schule an, diskutiere meine Pläne mit dem World Wide Web… und in diesem Blogbeitrag muss ich mein erneutes Scheitern eingestehen: Seit dem letzten Sonntag bin ich wieder Patient in der Frankfurter Uniklinik, wieder in der Psychiatrie – wie konnte das passieren?
Der Druck war wohl zu groß: Zwischen meinen megalomanischen Visionen und der intersubjektiven Realität der Menschen ist die Diskrepanz zu groß, und Freunde raten mir, das Ganze doch eine Nummer kleiner angehen zu lassen – nicht gleich die Weltherrschaft in den Blick zu nehmen, sondern erst mal ein Modell entwickeln, mit dem ich langsam, aber sicher, meinen Weg zum Erfolg beschreiten kann. Meine Schwester meinte zu mir, ich sollte doch nicht gleich selbst eine Schule gründen, sondern erst mal Kurse an der Volkshochschule anbieten, um zu sehen, ob mein Angebot überhaupt auf Resonanz stößt.
Das Problem bei der Volkshochschule: Da sind die Honorare viel zu gering – es geht mir ja auch darum, dass ich mir mit meiner Schule den Traum vom Eigenheim erfüllen will, der für Schwester und Bruder schon längst Realität geworden ist. Alles, was ich will, ist: Nach gut 25 Jahren im engen Kontakt mit Psychiatern ein geregeltes, bürgerliches Leben führen – im Idealfall umgeben von guten Freunden und Nachbarn, auf die ich mich verlassen kann. Und im Idealfall Geld damit verdienen, die Lehren aus 25 Jahren Psychiatrie mit der Welt zu teilen.
Denn es ist ja eine Tatsache: Mein „silbernes Psychiatrie-Jubiläum“ nähert sich mit raschen Schritten, am 1. März 1995 wurde ich zum ersten Mal gegen meinen Willen in die Psychiatrie eingewiesen, und am 1. März 2020 jährt sich dieses Ereignis zum 25. Mal. In den letzten Jahren habe ich dieses Jubiläum stets für mich allein begangen, in diesem Jahr wollte ich gerne mit Freunden, Nachbarn und Internet-Bekannten feiern. Ich schätze, das dürfte sich schwierig gestalten. Wie gesagt, im Moment bin ich wieder Gast der Psychiatrie.
Dass ich mich aber als Gast bezeichne, hat einen Grund: Ich sehe mich nicht als besonders krank an, zumindest bin ich nicht viel kränker als die Gesellschaft, die mich hervorgebracht hat – wenn man sich in der Welt umschaut, gibt es so viel Ungerechtigkeit, so viel Leid und so viel Elend gleichzeitig mit so viel obszönem Reichtum in so wenigen Händen, dass es einem Angst und Bange werden kann, wenn man die Entwicklung in die Zukunft extrapoliert: Quo Vadis, homo sapiens, möchte man da fragen, Menschheit, wohin führt dein Weg?
Yuval Noah Harari hat darauf die Antwort gegeben, dass es in Richtung homo deus führen könnte: Die Reichen und die Superreichen koppeln sich von der Menschheit ab und entwickeln ihre eigene Spezies, den Gottesmenschen… Diesem Gottesmenschen habe ich den Quantenmenschen entgegengesetzt, den homo sapiens globalis, und ich selbst habe mich als Alphatier der neuen Spezies erkannt. Was ist homo sapiens globalis?
Kurz gesagt bin ich ein Individuum, das sowohl lokal als auch global vernetzt ist – die lokale Vernetzung nämlich ist dem Menschen in der Postmoderne, gerade in den Metropolen, abhanden gekommen. Sie aber ist Voraussetzung für das Gelingen des Alltags, zumindest meiner These nach: Erst, wenn wir uns in der Nachbarschaft auskennen, können wir auch die Welt verstehen lernen. Und wenn wir die Welt verstehen lernen, können wir auch mit der Welt interagieren: In zahllosen Mails habe ich mich mit Fremden vernetzt, habe meine Geschichte und meine Gedanken mit den Medien geteilt, damit die Medien meine Gedanken weiterspinnen können – und das haben sie ja auch getan. So wurde ich zu einem global actor, der seine Gedanken mit der Welt teilt, damit die Welt von seinen Gedanken profitieren kann.
Ich tat das vollkommen selbstlos, so mag es scheinen. Tatsache ist, dass ich dabei aber stets ein Bild im Kopf hatte von dem Ruhm, den mir meine Taten dereinst bringen würden. Denn es ist ja vollkommen evident: Wer brillante Gedanken ins System einspeist, dem wird das System irgendwann den Ruhm nicht länger verwehren können. Meine Gedanken aber sind brillant, das muss der Leser mir ganz einfach glauben – irgendwo auf diesem Blog gibt es auch Download-Links zu meinen Texten, wer lange genug liest, der wird sie auch entdecken. Aber wer liest schon lang genug in diesem Blog? Die Zugriffszahlen sehen immer sehr mau aus, nur wenn ich einen neuen Beitrag poste und aktiv bewerbe, finden sich ein paar Klicks… Letztlich bin ich wohl nur ein kleines Licht im World Wide Web, ein Rufer in der Wüste – ob meine Ideologie, der Itoismus, sich jemals durchsetzen wird: Das lässt sich im Moment mit meinen bescheidenen Mitteln nicht sagen. Aber so unwahrscheinlich es zurzeit auch scheinen mag – aufgeben mag ich mein Streben nach Ruhm im Augenblick noch nicht.
Lieber ungläubiger Thomas,
es tut mir Leid, dass Dich der Gedanke an die dringend notwendige Weltrettung immer noch so quält. Dabei habe ich Dir ja bereits sowohl als (ägyptischer) Arzt als auch als (deutsch/israelischer) Messias und holistischer Experte mehrfach erklärt, dass Du Dich als Amateur-Prophet versehentlich auf den Messias-Kanal eingetunt hast, den meine Mutter (GOTT) in Form von Zeichen/Synchronizitäten, etc. für mich ausstrahlt. Die schiere Unmöglichkeit für Dich, diese Aufgabe zu bewältigen lässt Dich nun leider zwischen Größenwahn und Depression pendeln. Ich versichere Dir hier noch einmal, dass DU NICHT der Messias bist — denn ich bin das. Schau Dir einfach mal meine Pitch-Präsentation an und staune:
http://www.kredel-architektur.de/PDF/Mahdi+Messiah-Ben-Joseph.pdf
Dann schau Dir die Website für ▲UNSEREN TEMPEL an und vergleiche den Umfang MEINES Werkes mit dem DEINES Werkes. Lies alles in dem PDF und auf der Website und den Links dort. >> Verstehe, dass ich WIRKLICH Messias ben Joseph bin!
http://www.kredel-architektur.de/
Wenn Du zunächst die DEMUT aufgebracht hast, mein Werk zu studieren und es dann auch noch verstanden hast, wird es Dir wie Schuppen von den Augen fallen und DU WIRST GEHEILT SEIN! Du wirst sehen dass Deine Aufgabe zunächst ist, andere Leute zu überzeugen, dass ICH DER MESSIAS bin.
Wenn Du das eine Weile gemacht hast und mich dann irgendwann sowieso jeder kennt, will ich Dich belohnen und werde Dir Mittel und Personal zur Verfügung stellen um Deine Visionen umzusetzen.
Mit GOTTES Hilfe und WOHLWOLLEN.
Und nun wünsche ich Dir schnellstens GUTE BESSERUNG!
GOTT zum Gruße!
Tobias / Messias Ben Joseph / ▲
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte, lieber Tobias! Es freut mich, dich als Freund zu haben.
Was aber meine Messias-Ambitionen angeht: Die sind im Moment absolut nicht vorhanden – ich sehe mich nur als einen von vielen Dienern meines HERRN, ich sehe mich nur als einen Propheten unter vielen.
Danke für die Genesungswünsche – es geht mir (den Umständen entsprechend) gut, und ich hoffe, die Psychiatrie bald wieder verlassen zu können. Spätestens auf diesem Blog halte ich dich auf dem Laufenden über den weiteren Verlauf.