Mein Kopf ist ein Labyrinth, mein Leben ist ein Minenfeld… Das sind nicht meine Wort, sondern die von Blixa Bargeld, aber ihr Sinn erschließt sich mir spontan: Große Menschen der Geschichte sind und waren auch große Netzwerker, und in einem großen Netzwerk sind ständig die einzelnen Knotenpunkte zu beachten, sind widersprüchliche Interessen unter einen Hut zu kriegen, sind einzelne Individuen zu bedienen, damit das Netzwerk nicht auseinanderbricht.
Was gibt es aus meinem Netzwerk zu berichten? Ich funke im Moment auf LinkedIn und Facebook, was das Zeug hält… und verwirre damit mein direktes Umfeld: In der Nachbarschaft sagen die Leute, ich solle mich etwas zurückhalten, die beste Frau von allen meint, ich solle auf sozialen Medien nicht so sehr herumschreien, und mein Noch-Vorgesetzter macht sich Sorgen, dass ich mich verrenne. Mein Manager aber meinte, ich solle vorsichtig sein, was ich poste: Das Internet vergesse nichts, und was ich heute poste, kann in zwei, drei Jahren zum Skandal führen.
Die Meinung meiner Umwelt ist mir nicht egal: Ich versuche schon, mich zurückzuhalten, versuche meine spontanen Posts zu überdenken, ich versuche, meine Worte klug zu wählen – aber auf einmal still auf Social Media werden: Nein, das kann ich nicht. Ich habe eine Botschaft an die ganze Welt, und diese Botschaft muss verbreitet werden: Gott ist mein Zeuge, ich habe eine Vision, und diese Vision habe ich mir zur Mission gemacht.
Aktuell arbeite ich an meinem neuen Buch: „Wahnsinn! – Die Gesetze der sozialen Alchemie“, so soll der Titel lauten, mit dem ich an den Markt gehe, und dieses Buch soll die Geschichte erzählen, wie ich wahnsinnig wurde, wie ich die ganze Welt verrückt gemacht habe… und wie meine Umwelt mich heilte, damit ich die ganze Welt heilen kann.
Jetzt werden manche sicher sagen: Die ganze Welt heilen? Wie will der Kerl das machen? Ist er jetzt total übergeschnappt? Nein… die ganze Welt heilen, das ist eine Aufgabe, die nur im Team angegangen werden kann, und das ist wohl der Grund, warum ich in sozialen Netzwerken poste, was ich poste: Ich stelle mir mein virtuelles Team zusammen und bereite mich auf meine Position als globaler Leader vor… Dass mir das alles später auf die Füße fallen kann, davon gehe ich aus. Aber dann kann ich sagen: Das alles war ein Teil meiner Reise zu mir selbst, und ich habe diese Reise dokumentiert.
Den Anfang meiner Reise durch die sozialen Medien kann man auf der fotocommunity bewundern. Sie war das erste soziale Netzwerk, dem ich mich angeschlossen habe – und meine Aktivitäten hier haben meinen Schwager wohl auch dazu bewegt, mir für den Anfang ein Fotoblog zu empfehlen. Eigentlich ist es schade, dass ich so lange nicht mehr fotografiert habe – aber im Moment bin ich nun einmal auf einer anderen Mission, im Moment bereite ich meine neue Karriere vor… und erhole mich von den Strapazen, die ich in den Jahren 2015 bis 2018 auf mich genommen habe, als ich meine Ideologie definierte. Gleichzeitig versuche ich mich als virtueller Leader, der die Menschen mit seinem Vorbild inspiriert und der einen frischen Wind in den sozialen Netzen wehen lässt.
Denn das ist ja eines meiner Ziele: Die Art zu revolutionieren, wie wir uns auf sozialen Netzen präsentieren und wie wir im Internet miteinander kommunizieren. Dieses Ziel ist zu groß für mich allein, deshalb muss ich beizeiten Unterstützer werben, deshalb muss ich beizeiten mit gutem Beispiel vorangehen und den Menschen den Weg weisen. Mein Ziel ist übergroß für mich allein, deshalb habe ich mir so viele Kontakte geschaffen wie ich konnte: Meine Facebook-Freundesliste ist am Limit angelangt, und auch auf LinkedIn habe ich eine übergroße Anzahl an Verbindungen, denen ich regelmäßig meine Postings präsentiere, die regelmäßig sehen können, welche Kommentare ich unter die Postings anderer Influencer schreibe.
Problem: Die alten Kollegen und Freunde reagieren mit Unverständnis… Sie wissen nicht, was auf einmal in mich gefahren ist. Dabei habe ich es doch an anderer Stelle schon erwähnt: Ich will ganz einfach Lehrer sein. Und meine Lehren in der ganzen Welt verbreiten. Im Internet habe ich das schon getan… Jetzt gilt es, die Lehre in der realen Welt unter realen Menschen zu verbreiten.
Die ersten Schritte dazu sind schon längst getan… Jetzt muss das Ganze nur noch professionell aufbereitet werden, damit es einem breiteren Publikum präsentiert werden kann. Aber alles zu seiner Zeit: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, und auch meine Schule wird langsam und organisch wachsen.