Das Leben als Prophet ist hart und unbarmherzig: Ständig stehe ich unter Strom, ständig muss ich kommunizieren, ständig fordert die Umwelt meine Aufmerksamkeit, und ständig wird meine Hoffnung enttäuscht, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich mir für mich und meine Botschaft wünsche.
Das Leben als Prophet ist wunderbar: Ich bin vernetzt mit dem Planeten, und langsam sehe ich, dass meine Saat aufgeht. Der Deutschlandfunk berichtet darüber, dass über neue Wirtschaftsmodelle diskutiert wird, und in dem Artikel finde ich Hinweise, dass meine Botschaft angekommen ist… In meinem Buch fordere ich unter anderem einen „freiwilligen sozialen Cut“, und Wirtschaftswissenschaftler haben meine Forderung aufgenommen: Das bedingungslose Grundeinkommen, so war meine Forderung, soll gegenfinanziert werden mit Spenden der Reichen und Superreichen, und dass diese Forderung Eingang gefunden hat in die öffentliche Debatte, das freut mich sehr.
Dass es möglich ist, sein Vermögen zu verschenken, das belegt die Geschichte von Chuck Feeney, die das Süddeutsche Zeitung Magazin kolportiert: Seine Geschichte beginnt lange vor meinem prophetischen Wirken, oder auch nicht, ganz wie man es sehen will: Meine Geschichte beginnt ja nicht erst 2015, ich bin ja schon viel länger als Prediger in eigener Sache unterwegs.
Meine Geschichte ist eine faszinierende Geschichte… und irgendwann werde ich sie ganz öffentlich machen: Schon in der Psychiatrie habe ich meine Autobiografie geschrieben, einfach nur so für mich, irgendwann werde ich das Werk auch auf den Markt werfen – aber erst mal soll der Markt den „Troll der Republik“ annehmen und diskutieren.
Ob der Markt mir diesen Gefallen tun wird? Die Agora-Theorie, die ich selbst aufgestellt habe, geht davon aus, dass die Agora im Laufe der Zeit gestärkt werden muss, damit eine Kontrollinstanz für den Markt geschaffen wird… Der Markt ist seit den Zeiten von Adam Smith einfach zu mächtig geworden, der Markt ist heute (noch) eine gottgleiche Instanz, und diesen falschen Gott vom Thron zu stoßen: Das ist ja irgendwie auch mein Ziel.
Um dieses Ziel zu erreichen, lebe ich im Moment in drei Realitäten gleichzeitig: Einmal ist da die Realität in meinem eigenen Kopf, dann gibt es die Realität der Menschen in meinem direkten Umfeld, und schließlich gibt es noch die Realität im virtuellen Raum – ich bin tripolar, so habe ich mal geschrieben, und ich denke, das tripolare Modell, das ich entworfen habe, funktioniert auch für andere Menschen: Jeder lebt (auch) in seinem eigenen Kopf, aber niemand ist eine Insel… und das Internet, dieses Neuland für die Menschheit, verändert die Art, wie wir denken, fühlen und kommunizieren.
Meine individuellen Vorstellungen zum tripolaren Modell wurden offenbar im Hanauer Dreieck aufgegriffen, das postuliert, dass nicht nur der Attentäter von Hanau krank war, sondern auch die Gesellschaft (das direkte Umfeld) und die Ideologie, die er (im Netz) aufgesogen hat. Den Beitrag auf ZEIT ONLINE fand ich sehr erhellend, deshalb zitiere ich ihn hier.
Was ich auch erhellend fand: Einen Beitrag über politische Trolle in der Schweizer Republik. Ich bin ja selber auch ein Troll, oder zumindest kann ich mir vorstellen, dass ich in manchen Kreisen als einer gesehen werde.
Dabei bin ich gar kein Troll… ich bin ein Prophet, und ich bin Tommy Blank: Als ich das Album von Thomas D und Freunden zum ersten Mal hörte, da erkannte ich mich und mein Schicksal in den Texten wieder, und ich war begeistert, dass Thomas D ein ganzes Album auf den Markt gebracht hatte, um mich anzuleiten und zu inspirieren. Die Kritiken waren nicht so begeistert, aber wer kratzt sich schon an Kritiken? „Aufstieg und Fall des Tommy Blank“ ist ein prophetisches Album, und es hat mir den Weg gewiesen.
Es weist mir immer noch den Weg… aber wohin der Weg führen wird, das lässt sich noch nicht sagen. Meine Umwelt meint, der Weg führt ins Verderben, wenn ich nicht bald den Kurs korrigiere – ich aber denke, ich bin ganz gut auf Kurs, und mir steht ein kometenhafter Aufstieg bevor: Ich kontaktiere Redakteure, Journalisten und Filmemacher im Internet, weil ich sicher bin, dass über meinen Fall bald in den Medien berichtet wird… und weil ich davon träume, dass in ein paar Jahren ein Dokumentarfilm über mich in den Kinos laufen wird.
Bis dahin ist allerdings noch ein weiter Weg… auf dem ich noch vielen Menschen begegnen werde: Im virtuellen wie im analogen Raum. Ich bin gespannt, wie dieser Weg verlaufen wird – und ich bin auch gespannt, wie sich dieses Blog weiterentwickelt, das längst mein öffentliches, privates Tagebuch geworden ist.